Lima – holiday is better than studying

…. and beach is better than office!!

At least that could be how we would resume the beginning of our world-trip. By “we” and “our”, I now mean Steffen and me, since I met him in Lima after a relaxing night flight from Argentina to Perú (I almost overslept my flight during my transit in Asunción :P ). We were located at the Hitchhikers Hostel in the Miraflores district, a very nice location with beach, cliffs and luxurious houses, but the hostel was a bit too tranquil, means we did not meet many other guys (maybe partly due to the Dakar-rally that is starting tomorrow from here). Nevertheless we had a nice new year’s eve where we saw many fireworks along the coast and later I also went to a “boliche” which was quite okay.

Lima’s old town in the center is very beautiful, especially the “Convento de San Francisco” with its history and catacombs was worth a visit. On another day we had a crazy trip with Eduardo from Mar Adentro Excursiones to the “Islas Palomino”, where we could see lots of different birds, penguins and of course with the highlight “nadar con los lobos”, i.e. swimming in the middle of the sea surrounded by sea lions :D This experience was kind of weird but really fun, we were simply not expecting something like that, where the sea lions are touching you and jumping right over your shoulder. Have a look at the photos to get a small impression ;-)

Definitely the most interesting trip was going to the “pueblos jóvenes”, which from the outside we first thought to be the poorest districts with endless hills full of bad huts where 60% of Lima’s population live, looking like the Brazilian favelas where you’d better not go into (we changed our opinion about that). We were guided by the German agricultural engineer Alois Kennerknecht, who lives in Peru for 25 years. He explained us that in fact economically this areas are not that bad, as they are used as a good possibility to make money: you invest and build such houses on an empty place, far away from the existing infrastructure where there is nothing, then after two or three years the government will have extended the streets and brought water and electricity, and you can resell your “cabaña” much more expensively. And in fact once we were inside these villages we actually never felt unsafe, but rather could see the purchasing power (supermarkets etc.) and that the houses are not in such a bad shape. We also saw one of the biggest cemetery of the world.

Of course there are still big problems in those areas, especially regarding the tons of rubbish on the streets. That is mainly where our guide Alois Kennerknecht tries to help with its ecological composting plants, the recycling of organic waste and by planting green areas. I think the excursion taught us a lot about development aid – you will be successful if you can avoid the highly corrupted official authorities (who will keep earning a lot if the poverty persists, so they try to maintain the status quo), if you can work directly at the place where the aid is really needed, by providing simple solutions the locals can manage themselves easily, and last but not least by finding people really willing to help and change things. Especially the last part is very difficult, as this short dialogue demonstrates that almost no one is feeling responsible:

Mujer: Yo también tengo un jardín lindo, y mirando esas plantas secas ¡me da pena!
Alois: ¿Porque no traes agua? No necesitan mucho, sólo una vez cada dos semanas.
Mujer: Pero no te preocupes, en un mes alguien va a venir para cuidarlas…

You can find more information about “el ingeniero” on the internet, e.g. a German article from Deutsche Welle. And I’ll leave you with this reading, because tomorrow we are heading to Pucallpa and the Amazonas river, where we won’t have internet :-)

2 thoughts on “Lima – holiday is better than studying

  1. Vom alten Zentrum Limas, in dem die Touristen die grünen Parks, die ehrwürdigen Kolonialbauten und die warme Sonne des Südens genießen, sind es nur wenige Schritte bis zu den Armenvierteln der Stadt. Diese Siedlungen tragen den poetischen Namen “Pueblos Jóvenes”, Junge Dörfer, nehmen den Großteil der Stadtfläche ein, fressen sich die Anhöhen der Anden hinauf und sind dabei so braun und staubig wie die Wüste selbst. Von den Einheimischen werden sie gemieden, von den Touristen als “peruanische Favelas” gefürchtet. Und gerade deshalb kann man wohl an nur wenigen Orten dem wichtigsten Zweck einer Reise so nahe kommen: Wer ein Pueblo Jóven besucht, bei dem purzeln die Vorurteile wie Steinchen am Abhang.

    Die traurige Geschichte, die die Reiseführer von diesen Vierteln erzählen, geht ungefähr so: Die armen Bewohner des andinen Hochlandes zieht es auf der Suche nach einem besseren Leben nach Lima. Angewiesen auf das winzige Gehalt, das sie für die niedersten Tätigkeiten erhalten, reicht es für sie zu nicht mehr als zu einer Holz- oder Blechhütte in den Pueblos Jóvenes, illegal errichtet, wo sie ohne Strom- und Wasserversorgung ihr Leben fristen. “Stimmt nicht”, sagt dagegen unser Guide Alois Kennerknecht. Der deutsche Ingenieur lebt seit 25 Jahren in Lima und hat in allen Vierteln der Hauptstadt Projekte durchgeführt, vor allem im Bereich der Müllentsorgung. Erstens, erklärt er, wachse Lima mittlerweile aus sich selbst heraus. Zweitens würden die Holzhütten am Rande der Pueblos Jóvenes, von denen Woche für Woche einige hundert hinzukommen, bei weitem nicht von den Ärmsten der Armen aufgestellt: “Dorthin muss das Wasser mit dem Tankwagen gefahren werden, die Lebenshaltungskosten sind viel, viel höher als im Rest von Lima. Das kann sich ein wirklich Armer gar nicht leisten.”

    Tatsächlich erscheinen die Viertel von innen betrachtet deutlich weniger arm als von ausen: In den Gebäuden, deren äußere Fassaden unverputzt und einfach aussehen, lassen sich nicht selten die neuste Unterhaltugselektronik erspähen. Die Läden der Viertel bieten ein Angebot, das nicht unbedingt auf darbende Kaufkraft hinweist. Und die Menschen, die hier leben, begegnen uns höflich und sind korrekt und sauber angezogen, wie in den besten Lagen der Stadt auch.
    Die Motivation, hierherzuziehen, sei für die Meisten eine ganz andere, sagt Alois Kennerknacht: Wer eine der Hütten errichtet, nimmt zwar für einige Zeit Entbehrungen und höhere Lebenshaltungskosten in Kauf. Wird die Landnahme später anerkannt und die neu entstandene Siedlung ans Wasser-, Strom- und Straßennetz angschlossen, so können sie sich als Lohn für die Mühen nun stolze Hausbesitzer nennen. Die illegalen Landnahmen sind organisiert, die Teilnahme kostet umgerechnet mehrere Hundert Euro – Geld, mit dem die Initiatoren der Mildtätigkeit der Behörden etwas nachhelfen. Für viele ist das ein lukratives Geschäft, auch, weil die Mieten in den älteren Teilen der Pueblos Jóvenes nur geringfügig unter dem Niveau des restlichen Limas liegen. “Das sind keine Armen, das sind Abenteurer, die oft noch eine oder mehrere Wohnungen in einem der besseren Viertel Limas haben”, meint Kennerknecht.

    Dennoch, die staubigen, rissigen Straßen, das Fehlen von Parks und jeglichem Grün – im Großen und Ganzen legt das Stadtbild der Pueblos Jóvenes gravierende Armut nahe. “Das ist leider so gewollt”, erklärt Alois Kennerknecht grimmig und berichtet von vielen bitteren Erfahrungen: Wer in irgendeiner Weise den öffentlichen Raum, den die Behörden sträflich vernachlässigen, verschönert, wird von den zuständigen Beamten abgemahnt, der vorherige, trostlose Zustand wieder hergestellt. In einem Stadtviertel, erzählt Kennerknecht, sei es Anwohnern gelungen, eine Staubfläche in einen wunderschönen neuen Park zu verwandeln. Als sie sich anschließend weigerten, diese Errungenschaft mit einem großen Schild dem zuständigen Beamten zuzuschreiben, sei das Naherholungsgebiet über Nacht offiziell von Unbekannten, aber wohl eher auf Anordnung des Bürgermeisters zerstört worden. “Hier möchte man keine Initiative von Bürgern, die Beamten fordern für so etwas eine Genehmigung, für die ein Bestechungsgeld zu zahlen ist.” In den Pueblos Jóvenes kommt noch das Problem der Hilfsgelder hinzu, an denen die Beamten auf vielen legalen und weniger legalen Wegen mitverdienen. Würden die Bewohner der Viertel nun die Initiative ergreifen, ihre Nachbarschaft verschönern und vom Stigma der Armut befreien, so würden diese Gelder zu fließen aufhören – und könnten dann auch nicht mehr versickern.

    Die wirklichen Probleme liegen dagegen woanders: Zum einen in der fehlenden Müllentsorgung, die zu vielen Krankheiten führt und den unzähligen Apotheken ein gutes Geschäft beschert. Und zum anderen in der hohen Kriminalitätsrate. Zwar sind Fremde, so Kennerknecht, davon so gut wie nie betroffen. Fast immer seien die Verbrechen dagegen auf interne Fehden zurückzuführen. “Die Probleme hier sind nicht zuerst ökonomisch, sondern vor allem sozial”, meint Alois Kennerknecht.